Medizinische FAQs

Hier ist eine Liste der Fragen, die wir im Laufe der Jahre erhalten haben. Die Liste wurde von DAN-Medizinern erstellt und enthält konkrete, wissenschaftlich nachgewiesene Empfehlungen, die unsere Mitglieder berücksichtigen sollten.

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Was muss ich über das Tauchen mit Herpesbläschen wissen?
Hier sind ein paar Punkte, die Sie berücksichtigen sollten:
  • Durch Sonneneinstrahlung oder bei Reibung durch die Maske und/oder den Regler kann sich der Zustand der Wunde verschlechtern, so dass mehr Schorf entsteht und sich der Heilungsprozess verzögert.
     
  • Wenn die Wunde blutet, nässt oder sich anderweitig öffnet, ist die Gefahr einer Infektion durch Krankheitserreger im Wasser groß. Bei Herpesbläschen kann es durch bakterielle Infektionen zu Komplikationen kommen. Daher ist es wichtig, dass sie gründlich mit Wasser und Seife gereinigt und möglichst sauber und trocken gehalten werden.
     
  • Wenn eine Maske so auf der Wunde aufliegt, dass es zu Reibung oder Irritationen kommt, dann sollte erst einmal aufs Tauchen verzichtet werden. Das Gleiche gilt für den Atemregler. Wenn das Festhalten im Mund zu Reizungen führt, dann empfiehlt es sich, erst einmal nicht zu tauchen.
     
  • Da Herpesbläschen ansteckend sind, sollten Tauchpartner vorab besprechen, wie in einem Ohne-Luft-Notfall die Wechselatmung durchgeführt werden soll. Bei einer Mietausrüstung stellen Sie bitte sicher, dass diese ordnungsgemäß desinfiziert wird. Und, obwohl es unwahrscheinlich ist, besteht immer die Möglichkeit, dass eine Wiederbelebung erforderlich sein kann. Für diesen Fall müssen also Vorkehrungen getroffen werden, damit eine Übertragung der Krankheit verhindert wird. Normalerweise ist dies jedoch kein Problem, denn in den meisten Erste-Hilfe-Kästen befinden sich hierfür auch Beatmungshilfen.
     
  • Durch eine Behandlung mit z. B. Penciclovir (Denavir) und Docosanol (Abreva) kann unterstützend dafür gesorgt werden, dass die Haut weich bleibt und schneller heilt. Zur Linderung können Cremes mit betäubend wirkenden Inhaltsstoffen wie Phenol und Menthol verwendet werden. Bei den ersten Anzeichen von Herpesbläschen sollten Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen und mit der Behandlung mit einem frei verkäuflichen Produkt beginnen. Wird innerhalb der ersten 48 Stunden mit einer antiviralen Therapie begonnen, kann dies die Heilung beschleunigen. Wir empfehlen, erst dann wieder zu tauchen, wenn die Behandlung abgeschlossen ist und keinerlei Anzeichen und Symptome des Herpes mehr zu sehen sind. Die psycho-physische Regeneration sollte vollständig abgeschlossen sein.

Ich bin Tauchlehrer für Gerätetauchen und Freitauchen. Einer meiner Tauchschüler hat eine arthritische Erkrankung, Psoriasisarthritis genannt; er nimmt 15mg Methotrexat. Ich wüsste gerne, ob sein Fall im Grunde eine Kontraindikation für das Sport- und Gerätetauchen ist.
Psoriasisarthritis (Schuppenflechtenarthritis) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Bewegungsapparates (bzw. des Muskel-Skelett-Apparates) und ist an sich eine Kontraindikation für das Tauchen, weil diese Erkrankung den Organismus unter Dekompressionsstress setzt.

Darüber hinaus könnte die Einnahme von Methotrexat Deinen Tauchschüler wegen der Nebenwirkungen dieses Medikaments, wie Lungen- und Myelotoxizität, in weitere Gefahr bringen. Dein Tauchschüler muss also unbedingt von einem Taucherarzt und Druckkammerspezialisten auf seine Tauchtauglichkeit überprüft werden und diese dann bescheinigt bekommen."


Ich habe eine Latex-Allergie. Sind irgendwelche Teile einer Tauchausrüstung aus Latex? Ich würde gerne Tauchen lernen, wenn aber irgendwo Latex drin ist, dann kann ich das leider nicht.
Beim allergrößten Teil der Tauchausrüstungen wird entweder Silikon oder Neopren verwendet. Latex wird meist bei Trockentauchanzügen verwendet. Diese Schutzanzüge haben wasserdichte Verschlüsse am Hals und an den Handgelenken.

Die meisten Teile sind hier aus Latex, aber jemanden, der ins Tauchen erst einsteigt, betrifft das. Es gibt Ausrüstungszubehör, das aus Latex besteht, aber auch viele alternative Teile aus anderen Materialien. Wenn du deine eigene Ausrüstung hast, dann hast du größtenteils die Kontrolle darüber, ob du mit Latex in Kontakt kommst oder nicht. Wenn du allerdings in einem Urlaubsresort, und dort vor allem von einem Tauchboot aus tauchen gehst, dann kann es sicher auch vorkommen, dass du versehentlich mit Latex in Kontakt kommst. Der beste Hinweis darauf, ob das Tauchen eine Option für dich ist, ist die Schwere deiner allergischen Reaktionen. Wenn du weitere Fragen hast, dann kannst du dich gerne an unsere medizinische Abteilung wenden. Und in deinem Tauchgeschäft vor Ort kannst du spezielle Ausrüstungsfragen besprechen.


Unsere 12 Jahre alte Tochter möchte unbedingt tauchen lernen und als Familie haben wir kürzlich bei unserer Tauchbasis vor Ort einen Schnuppertauchgang gemacht. Unsere Tochter wurde kürzlich untersucht und ihr Kinderarzt sagte, er sei besorgt, dass das Tauchen Einfluss auf ihr Knochenwachstum haben könnte. Es scheint jedoch, dass viele Jugendliche tauchen. Sollten wir uns Sorgen über das Wachstum und die Entwicklung unserer Tochter machen, wenn wir ihr das Tauchen erlauben?
Generell besteht bei allen Tauchern die Sorge, dass sich im Blutkreislauf Mikro-Bläschen bilden könnten. Diese nennen wir oft „stille Bläschen“, die zwar keine erkennbaren Symptome entwickeln, bei denen man aber weiß, dass sie sich im Blutkreislauf vieler Taucher befinden.

Niemand weiß, inwieweit sich diese Bläschen bei jüngeren Tauchern bilden können.
Theoretisch können diese Bläschen den Blutfluss in den Versorgungsgefäßen zu den Epiphysenfugen (Wachstumsfugen) behindern.
Dies kann bei den sich entwickelnden, gewichttragenden langen Knochen, und zwar vor allem am Hüftkopf, am distalen Oberschenkelknochen und am proximalen Schienbeinknochen, zur Bildung herdförmiger avaskulärer Nekrosen oder angulärer Fehlbildungen führen.
Junge Taucher sollten sich an die Richtlinien der Tauchprogramme für Kinder und Jugendliche halten.
So werden sie Stickstoff nur eingeschränkt ausgesetzt, da die Tiefe, Zeit und Anzahl ihrer Tauchgänge begrenzt ist und ihre Oberflächenpausen besonders lange sind, damit so viel Stickstoff wie möglich abgegast wird.
Auch wenn es sich hier um eine Sorge handelt, die zunächst einmal nur theoretisch ist, empfiehlt es sich dennoch, dass junge Taucher sich an konservative Regeln halten.


Meine Frau und ich machen gerne Fernreisen in exotische Länder. Mein früherer Hausarzt gab mir immer Antibiotika mit, für den Fall, dass ich krank werde, wenn wir in entlegeneren Gegenden sind. Ich habe einen neuen Hausarzt, der das nicht so gerne tut. Was empfiehlt DAN?
Seit einiger Zeit sind die Richtlinien zum Verschreiben von Antibiotika für einige Erkrankungen restriktiver geworden, da vermehrt Antibiotika-Resistenzen auftreten. Viele Erkrankungen sind nur viraler Natur und Antibiotika helfen in solch einem Fall nicht

Wenn Du auf Reisen krank wirst, ist ein lokaler Arzt die beste Anlaufstelle. Er kennt die in dieser Gegend auftretenden Pathogene (Keime, Erreger) am besten.
Auf Reisen schützt man sich außerdem vor Krankheiten am wirksamsten durch richtiges Händewaschen, sauberes Wasser und Essen, für das Reiseland empfohlenen Impfungschutz und geeigneten Schutz vor Moskitos in Gegenden, in denen sie Erreger auf Menschen übertragen. Ein Gespräch mit dem Hausarzt oder der Besuch des Tropeninstituts sind sinnvoll, wenn man in eine Gegend reist, in der medizinische Versorgung wenig ausgeprägt oder nicht vorhanden ist.

Man bekommt medizinischen Rat darüber, welche Medikamente man auf seiner Reise mitführen und in welchem Fall man diese anwenden sollte.


Mein Arzt hat mir vor kurzem Coumadin verschrieben. Könnten Tauchen und die gleichzeitige Einnahme dieses Medikaments problematisch sein?
Das Risiko unkontrollierter Blutungen bei Menschen, die mit Antikoagulanzien wie Coumadin behandelt werden, ist bekannt. Viele Menschen jedoch, die Antikoagulanzien einnehmen — einschließlich Taucher —, haben ihre Prothrombinzeiten sorgfältig angepasst und sind bei angemessenem Verhalten nicht unbedingt einem unzumutbarem Risiko ausgesetzt.

Manche Ärzte sind der Meinung, dass Tauchen ein unnötiges Risiko für ihre Patienten ist, die Antikoagulanzien einnehmen, und werden vom Tauchen abraten; aber DAN sind keine Daten bekannt, die darauf hinweisen, dass Sporttaucher einem erhöhten Risiko von Komplikationen ausgesetzt sind.

Einige Ärzte, die in Tauchmedizin ausgebildet sind, mögen das Freizeitgerätetauchen vielleicht sogar für diese Patienten befürworten, sofern vorausgesetzt ist, dass:

  • die zugrundeliegende Erkrankung oder die Notwendigkeit für die Einnahme von Antikoagulanzien den Patienten keinem erhöhten Risiko eines Unfalls, einer Erkrankung oder einer Verletzung während des Tauchens aussetzt.
     
  • der Patient die Risiken versteht und der Taucher seine Tauchgewohnheiten anpasst, um das Risiko von Barotraumata der Ohren, Nebenhöhlen und der Lunge sowie Körperverletzungen zu senken. Dazu gehört das Vermeiden eines gewaltsamen Druckausgleichs — der Druckausgleich muss bei diesen Menschen einfach vonstattengehen.
     
  • der Patient konservativ taucht, kurze, flache Tauchprofile plant, um das Risiko einer Dekompressionserkrankung zu senken, die Blutungen im Innenohr oder im Rückenmark verursachen kann.
     
  • der Patient das Tauchen in Gegenden vermeidet, in denen angemessene medizinische Versorgung fern ist.
     
  • DDAN’s Mediziner und Sanitäter stehen Dir und Deinem Arzt zur Beratung zur Verfügung. Ruf uns einfach an!

Man hat bei mir vor Kurzem das Raynaud-Syndrom festgestellt. Ich tauche für mein Leben gern. Kann ich diesen Sport weiterhin betreiben?
Das Raynaud-Syndrom reduziert eine effektive Durchblutung der Extremitäten, hauptsächlich von Fingern und Zehen. Die Folge sind kalte, bleiche Finger und Zehen, die schmerzen und rot werden, wenn das Blut zurückkehrt.

Das zugrundeliegende Problem ist die Verengung der diesen Bereich versorgenden Blutgefäße als Reaktion auf Kälte, Stress und andere Faktoren.
Meist sind die Symptome nur schwach ausgeprägt.
as Raynaud-Phänomen kann als isoliertes Problem auftreten. Meistens aber tritt es in Verbindung mit Autoimmun- und Bindegewebserkrankungen wie Sklerodermie, rheumatoider Arthritis und Lupus auf. Das Raynaud-Syndrom wird einem Taucher dann gefährlich, wenn er so stark beeinträchtigt ist, dass er im Verlauf des Tauchgangs Finger und Hände nicht mehr bewegen kann. Wenn Kälte bei jemandem diesen Effekt hat, dann wird das Eintauchen in kaltes Wasser höchstwahrscheinlich denselben Effekt haben.

Diese Personen sollten es vermeiden, in Wasser zu tauchen, das so kalt ist, dass es die Symptome hervorruft, wenn der Taucher keine Handschuhe trägt.
Die Schmerzen können so schlimm sein, dass der Taucher seine Hände praktisch nicht benutzen kann. Personen, bei denen dieses Phänomen weniger stark ausgeprägt ist, haben nicht unbedingt Schwierigkeiten, ihre Hände unter Wasser normal benutzen zu können. Bei Personen mit starken Symptomen kann ein Kalziumkanalblocker helfen; leichter Schwindel kann eine auffällige Nebenwirkung sein, wenn man sich vom Sitzen oder Liegen in den Stand aufrichtet.


Kann man nach einem Schlaganfall wieder tauchen?
Ein Schlaganfall bzw. die Unterbrechung der Blutversorgung des Gehirns kann zu Schäden in Teilen des Gehirns oder zu Blutungen eines Blutgefäßes im Gehirn (mit ähnlichen Folgeschäden) führen. Schlaganfälle unterscheiden sich in ihrer Schwere. Und welche Behinderungen sie nach sich ziehen ist vom Ausmaß und der genauen Stelle des Anfalls abhängig.
  1. Meistens sind es ältere Menschen, die von Schlaganfällen betroffen sind. Ein Schlaganfall zeigt, dass der Patient unter einer fortgeschrittenen Arterienerkrankung leidet und daher die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Schlaganfalls oder eines Herzinfarkts höher ist.
     
  2. Die Schwere der Behinderung ist, die vom Schlaganfall verursacht wurde (z.B. Lähmung, Sehverlust) entscheidet, ob der Patient tauchtauglich ist oder nicht.
     
  3. Starke körperliche Betätigung, das Heben schwerer Gewichte und ein Druckausgleich mit Hilfe des Valsalva-Manövers erhöhen den Arteriendruck im Kopf und damit die Wahrscheinlichkeit, dass es noch einmal zu einer Blutung kommt.
     
  4. Auch wenn man beim Tauchen erhöhten Parzialdrücken und einem erhöhten hydrostatischen Druck ausgesetzt ist, so ist das Tauchen selbst jedoch kein Auslöser für einen Schlaganfall.
     
  5. Sicherlich besteht bei jemandem, der bereits einmal einen Schlaganfall hatte, ein höheres Risiko. Es können aber auch außergewöhnliche Umstände vorliegen. Zum Beispiel könnte nach einer Gehirnblutung bei einem jungen Menschen eine beschädigte Arterie zwar repariert worden, ein kleiner Schaden aber dennoch zurückgeblieben sein. Im Falle einer solchen Genesung könnte die Person möglicherweise wieder mit minimalem Risiko tauchen. Jeder Fall muss jedoch einzeln und für sich betrachtet werden und es sollte dabei der Rat des behandelnden Arztes, der Familie und der Tauchpartner berücksichtigt werden. Es empfiehlt sich außerdem einen Neurologen zu konsultieren, der sich in Tauchmedizin auskennt.
     
  6. Ähnliche Bedenken gibt es bei Restsymptomen, beispielsweise nach der operativen Entfernung eines Gehirntumors.

Bei mir wurde vor 10 Monaten ein Leiden namens Arteriitis temporalis festgestellt, das mit hohen Dosen Kortison (Prednison, 60 mg/Tag) behandelt worden ist. Die Dosierung wurde Monat für Monat schleichend verringert. Ich nehme jetzt täglich 15 mg ein und fühle mich dabei okay. Ist das eine Kontraindikation für das Sporttauchen? Sollte ich meine Tauchtiefe auf ein Maximum von 20 Metern begrenzen?
Für das Sporttauchen existieren nur wenig Erkenntnisse über mögliche Interaktionen zwischen Kortison, Riesenzell-Arteriitis (auch als Arteriitis temporalis bekannt) und dem Tauchen als solches.

Es ist deswegen ratsam, besser Vorsicht walten zu lassen. Ich gehe nicht davon aus, dass größere Probleme zu erwarten sind, aber ich halte hier eine Begrenzung der Tauchtiefe ebenso für sinnvoll, wie die Verringerung der Tauchzeit.


Letztes Jahr im Oktober wurde ich mit einer akuten koronaren Herzerkrankung ins Krankenhaus eingewiesen. Es wurde eine Koronarangioplastie durchgeführt und mir wurde ein Medikamente-freisetzendes Stent (DES) implantiert. Die angiographischen Ergebnisse waren hervorragend, es gab keine Komplikationen. Das Echokardiogramm (EKG) bei meiner Aufnahme zeigte eine apikale Hypokinese an, bei meiner Entlassung zeigte es eine Normalisierung aller hypokinetischen Abschnitte. Beim meiner ersten Routine-Nachuntersuchung im Februar wurde ein EKG gemacht, bei der zweiten im Mai eine Ergospirometrie. Die Ergebnisse sahen so aus: der Test war negativ und auch die Belastungsuntersuchung auf eine induzierbare Myokardischämie (nach Absetzen von Metoprolol) fiel negativ aus. Gibt es irgendwelche Kontraindikationen zum Tauchen?
Der noch fehlende Schritt bei den klinischen Tests und Untersuchungen, denen du unterzogen wurdest, ist eine Untersuchung durch einen Arzt, der in Überdruckmedizin ausgebildet ist und der deine Tauchtauglichkeit feststellen kann.

Bei den Tauchgängen, die du in Zukunft machen können wirst, wirst du sicherlich starke Strömungen und Kaltwasser vermeiden müssen. Außerdem solltest du dich ganz auf das Sporttauchen beschränken, d. h. eine maximale Tiefe von 30 m einhalten und keine Deko-Tauchgänge machen.


Ich muss in einem OWD-Kurs eine Schülerin unterrichten, die Brustimplantate aus Silikon hat. Ich würde gerne wissen, ob irgendetwas gegen das Tauchen spricht, vielleicht aufgrund der Tiefe (Druck) oder weil das Silikon Stickstoff aufnimmt.
Es gibt nicht viele Informationen darüber, wie haltbar Silikonimplantate sind, wenn man taucht. Was man weiß bezieht sich im Grunde genommen auf Brustimplantate, wobei im Allgemeinen gesagt wird, sie seien sicher und zuverlässig. Die konkreten Vorsichtsmaßnahmen, die man treffen sollte, sind allgemeiner und mechanischer Natur.

Es besteht die – tatsächliche und nicht ungewöhnliche – Möglichkeit, dass sich Inertgasbläschen in den Implantaten bilden. Dies scheint jedoch nicht nennenswert zu sein, da sich dies auf das Innere der Implantate beschränkt und kein Schaden entsteht. Das betrifft sowohl Implantate aus Silikon als auch Implantate aus Kochsalzlösung.

Es liegen keine statistischen oder wissenschaftlichen Informationen zu Weichgewebefüllern oder injizierbaren Implantaten vor, auch wenn bei diesen theoretisch die Gefahr besteht, dass sich örtlich Bläschen mit einer anderen Geschwindigkeit bilden als im umliegenden Gewebe.

In Anbetracht dessen aber, dass der Füller ins Gewebe injiziert wird und in die umliegenden Bereiche übertreten kann, ist es möglich, dass ein Gasaustausch stattfindet, bei dem jedoch kaum die Gefahr einer Schädigung besteht.


Ich habe Brustimplantate. Ich würde gerne tauchen lernen, mache mir aber Sorgen darüber, was der Druck möglicherweise mit den Implantaten macht. Gibt es dazu irgendwelche Studien?
Es wurden drei unterschiedliche Arten von Brustimplantaten getestet: Implantate mit Füllungen aus Silikon, Kochsalzlösung und einer Kombination aus Silikon und Kochsalzlösung. Bei diesem Versuch simulierten die Wissenschaftlicher verschiedene Tiefen- und Tauchzeitenprofile beim Sporttauchen. Dabei kam es je nach Tiefe und Dauer des Tauchgangs sowohl bei den Kochsalzlösungsimplantaten als auch bei den Silikongel-Implantaten zu einem unbedeutend geringen Zuwachs an Bläschen.

Die Implantate mit Silikon-Kochsalzlösung zeigten dabei die größten Veränderungen. Dadurch, dass sich in den Implantaten Bläschen bildeten, erhöhten sich ihre Volumen geringfügig.

Es ist jedoch nicht wahrscheinlich, dass dies die Implantate oder das umliegende Gewebe schädigt.

Wenn sich im Implantat Gasblasen bilden, dann lösen diese sich nach einiger Zeit wieder auf. Sobald nach einer Operation genug Zeit vergangen ist, die Taucherin ihre normalen Aktivitäten wieder aufgenommen hat und keine Infektionsgefahr mehr besteht, kann sie mit dem tauchen beginnen.

Brustimplantate stellen hinsichtlich ihrer Gasabsorption oder Volumenveränderungen kein Problem beim Tauchen dar und sind keine Kontraindikation fürs Sporttauchen. Vermeiden Sie jedoch Tarierwesten mit einengenden Brustgurten, da diese übermäßig Druck auf die Nähte ausüben und diese so eher reißen könnten."


Ich werde älter und mache mir diesbezüglich Sorgen, was das Tauchen angeht. Wirkt sich denn der Knochenschwund bei Osteoporose auf das Tauchen aus?
Bisher hatten wir noch nicht mit einer ausreichenden Anzahl an Frauen zu tun, die ihre Menopause abgeschlossen hatten und bei denen die Gefahr einer Osteoporose bestand (Menopause durchschnittlich mit 50 Jahren, Osteopenie mit 60-65 Jahren und Brüche ab 70-75 Jahren), die viel Taucherfahrung und viele Tauchgänge in erhebliche Tiefen nachweisen konnten (wodurch ein Osteonekrose-Risiko bestünde).

Daher liegen uns keine Daten über gleichzeitig auftretende Osteoporosen und Osteonekrosen bei gefährdeten Frauen (oder Männern) vor.

Die pathophysiologischen Mechanismen, die zu Osteoporose und zu Osteonekrose führen, sind sehr unterschiedlich.

Osteoporose ist das Ergebnis einer geringeren Aktivität der Osteoblasten und einer im Verhältnis dazu gesteigerten Aktivität oder Osteoklasten, was wiederum zum Abbau und zur Demineralisierung von Knochen führt.
Eine Osteonekrose wird durch einen Infarkt der Mikrozirkulation im Knochen ausgelöst. Das Risiko von Frauen an Osteoporose zu erkranken ist höher, da die maximale Knochenmasse, die sie im Laufe ihres Lebens erreichen, geringer ist als bei Männern und der Östrogenverlust während der Menopause die Demineralisierung der Knochen erheblich beschleunigt.

Alles, was wir zu diesem Zeitpunkt sagen können, ist dass Frauen so konservativ wie möglich tauchen sollten, damit ihr Osteonekroserisiko reduziert wird und nicht auch noch diese knochenschädigende Erkrankung zu dem höheren Knochenbruchrisiko hinzukommt, das aufgrund einer östrogenabhängigen Typ-I-Osteoporose bereits vorhanden ist.


Ich bin zu einem Tauchwochenende in El Hierro (Spanien) eingeladen. Die Unterkunft der Taucher befindet sich allerdings in rund 1.000 m Höhe. Es werden 2-3 Tauchgänge pro Tag gemacht, in unterschiedliche Tiefen, alle innerhalb der Nullzeitgrenzen. Wie lange sollte die Oberflächenpause vor dem Aufstieg in die Unterkunft sein?
Sie sollten wissen, dass eine Höhenveränderung nach einem Tauchgang, die mehr als 700 m beträgt, dasselbe Risiko mit sich bringt wie ein Flug. Da Sie 1.000 m überwinden müssen, betrifft Sie das also.

Am sichersten ist es, wenn der Tauchgang 24 Stunden vor dem Flug oder dem Aufstieg abgeschlossen ist. DAN und die Undersea and Hyperbaric Medical Society haben jedoch die folgenden Mindestgrenzen für Flüge bzw. Höhen (Sheffield und Vann, 2004) festgelegt:

  • Einzeltauchgänge innerhalb der Nullzeitgrenzen: 12 Stunden
  • Wiederholungstauchgänge an mehreren Tauchtagen: 18 Stunden
  • Deko-Tauchgänge (geplant oder ungeplant): erheblich länger als 18 Stunden

 

Das bedeutet, dass Sie bei 2-3 Tauchgängen am Tag mindestens 18 Stunden warten müssten.
Da das unmöglich zu sein scheint, raten wir Ihnen, unbedingt nicht mehr als einen Tauchgang pro Tag zu machen, eine angemessen lange Oberflächenpause einzulegen oder Ihre Unterkunft zu wechseln.


Bei meinem letzten Tauchgang stieß ich gegen einen Seeigel und seine Stacheln stachen mich in den Oberschenkel. Ich konnte nicht alle herausziehen, daher ließ ich die Wunden einfach heilen und dachte, sie würden schon von alleine herausfallen. Die Stacheln sind aber immer noch im Oberschenkel und manchmal ist er deshalb geschwollen. Könnten Sie mir bitte sagen, was ich tun soll?
Wenn nur noch kleine Stücke der Stacheln übrig sind, werden sie irgendwann ganz vom Körper absorbiert werden.

Wenn sie allerdings groß sind, dann sollten Sie sie von einem Arzt entfernen lassen. Andernfalls kann es zu Fremdkörperreaktionen kommen, die letztlich zwar kein gesundheitliches Problem sind, aber deutliche „Beulen“ auf der Haut hinterlassen können.


Vor vier Tagen habe ich im Mittelmeer eine Qualle berührt. In der Apotheke wurde mir geraten Flubason 0,25%, also eine Desoximetason-Hautcreme zu benutzen, aber die scheint gegen die Hautreizung und das Jucken nicht wirklich zu helfen. Kann ich irgendetwas tun, um die Heilung zu unterstützen?
Normalerweise werden solche Fälle immer und hauptsächlich mit kortisonhaltigen Salben oder Cremes lokal behandelt.

Zusätzlich können Antibiotika zur Anwendung kommen, falls die Gefahr einer Infektion besteht. Dies scheint bei Ihnen aber nicht der Fall zu sein. Es ist ganz normal, dass das Jucken und die Schmerzen auch trotz der Behandlung noch einige Tage andauern. Wenn es Sie zu sehr stört, dann könnten Sie Ihren Arzt bitten, Ihnen eine höher konzentrierte Kortisonsalbe zu verschreiben. Gegen das Jucken könnten Sie eine (natürlich rezeptpflichtige) örtlich betäubend wirkende Creme (Xylocain oder Lidocain) verwenden.


Wenn man bei einem verunglückten Taucher Mund-zu-Mund-Beatmung im Wasser machen muss, warum kann man das dann nicht mit der Munddusche des zweiten Atemreglers machen? Das scheint mir doch einfacher zu sein, als eine Atemmaske zu benutzen.
Die Munddusche der zweiten Stufe eines Atemreglers zu nehmen, ist mehrfach vorgeschlagen worden. Allerdings überwiegen die vermeintlichen Vorteile nicht die potenziellen Risiken und Komplikationen.

Wenn sich das Mundstück des Atemreglers nicht bereits im Mund des bewusstlosen Tauchers befindet, kann der Versuch, es dort zu platzieren, schwierig werden und kostbare Zeit vergeuden. Ohne guten Verschluss des Mundes und einer Methode, die Nase des Tauchers zuzuhalten, werden jegliche Belüftungsversuche der Lunge fruchtlos bleiben.
Selbst wenn das Mundstück erfolgreich im Mund des Tauchers positioniert werden kann, besteht das Risiko, dadurch die "schlaffe" Zunge in den hinteren Rachenraum zu verlagern und dadurch den Luftweg zu blockieren.


Sollte das Mundstück des Atemreglers sich noch im Mund befinden oder ohne Blockade des Luftwegs dort platziert worden sein, besteht die nächste Herausforderung darin, Luft in die Lunge zu bringen. Mundduschenknöpfe besitzen keine richtige Regulierungsfunktion. Sie überspringen effektiv die Funktion der zweiten Stufe; daher kommt Luft mittleren Drucks direkt aus der ersten Stufe.
Atemgas mit derart hohem Druck in die Lunge zu leiten, kann diese überdehnen und damit zu schwerwiegenden Verletzungen führen. Sollte der Luftweg blockiert sein, würde Atemgas, das mit der Munddusche verabreicht wird, unter Umständen in den Magen gelangen und diesen überdehnen.

Erbrechen oder Rückfluss kann die Folge sein, was ebenfalls die Atemwege blockieren würde. Mund-zu-Mund-Beatmung mit einer Maske gibt außerdem taktiles Feedback, was an Veränderungen des Drucks bemerkbar wird, den man aufwenden muss, um die Luft in die Lungen zu blasen; mit der Munddusche würde man das nicht merken. Darüber hinaus kann man bei der Munddusche auch nicht zusätzlich 100%igen Sauerstoff gleichzeitig verabreichen. Rettungsmethoden, die derzeit von den Tauchorganisationen gelehrt werden, sind das Ergebnis vieler Jahre praktischer Erfahrung.
Ventile von Mundduschen sind nicht dafür geschaffen als Rettungsequipment zu funktionieren.
Bei der Mund-zu-Mund-Beatmung eines verletzten Taucher halte Dich lieber an etablierte Methoden.


Ich möchte gerne wissen, ob generell empfohlen wird beim Sporttauchen Tiefenstopps einzulegen, ob die Tiefenstopps auf der Hälfte der maximal erreichten Tiefe oder bei der Hälfte des maximalen Drucks gemacht werden sollen und ob bei Tauchgängen an mehreren aufeinander folgenden Tagen generell zu Tiefenstopps geraten wird.
Wenn beim Sporttauchen während des Auftauchens auf der Hälfte der maximal erreichten Tiefe ein Tiefenstopp eingelegt wird, scheint das folgende Auswirkungen zu haben:
  • bei einer Doppleruntersuchung nach einem Tauchgang werden erheblich weniger Inertgasblasen festgestellt.
  • die Spannung des Inertgases in „schnellen“ Geweben wird reduziert, was vor allem deshalb besonders wichtig ist, weil eine Wechselbeziehung zum Gasaustausch im Rückenmark besteht.

Die Autoren einiger wissenschaftlicher Publikationen zu diesem Thema kamen zu dem Schluss, dass ein Tiefenstopp das Risiko einer Dekompressionserkrankung verringern kann.


Ich schreibe Ihnen heute, weil ich gerne ein paar Informationen darüber hätte, inwieweit Thrombophilie mit dem Gerätetauchen vereinbar ist. Meine Partnerin ist Taucherin, wie ich auch, und hat sich ein paar Routineuntersuchungen unterzogen bei denen festgestellt wurde, dass sie Thrombophilie hat (eine homozygote Mutation im MTHFR-Gen vom Typ C677T). Da sie 41 Jahre alt und Nichtraucherin ist, gesund lebt, Sport macht und noch nie eine thrombotische kardiovaskuläre Erkrankung hatte, möchte ich gerne wissen, ob sie nun trotzdem weiterhin tauchen gehen kann.
Wir raten Ihrer Partnerin, sich bei einem Hämatologen hinsichtlich ihres thromboembolischen Risikos untersuchen zu lassen, damit festgestellt werden kann, ob eine tatsächliche bzw. potenzielle Gefahr besteht, dass es im Zusammenhang mit der Mutation zu einem thromboembolischen Ereignis kommt.

Theoretisch betrachtet ist ihre Partnerin anfälliger für Dekompressionserkrankungen und daher raten wir, alle Risiken diesbezüglich zu reduzieren und ihre Tauchprofile entsprechend vorsichtig zu planen.

Bei Tauchprofilen entstehen die wenigsten Bläschen, wenn Folgendes beachtet wird:

  • Planen Sie keine Tauchgänge, bei denen Deko-Stopps gemacht werden müssen
  • Vermeiden Sie, wenn möglich, Wiederholungstauchgänge. Falls sie dennoch Wiederholungstauchgänge machen wollen, dann stellen Sie sich, dass die Oberflächenpausen lange genug sind (mindestens 3 Stunden, besser noch länger).
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Grundzeit bei weniger als 70% der Nullzeit liegt, die Ihr Computer bzw. Ihre Tauchtabelle für die Maximaltiefe vorgibt.
  • Tauchen Sie zu Beginn des Tauchgangs sofort auf die maximale Tiefe ab und steigen sie dann langsam auf. Bleiben Sie nicht längere Zeit im flacheren Wasser und tauchen Sie nicht wieder tiefer.
  • Wenn bei Ihrem Tauchcomputer erweiterte Einstellungen möglich sind, dann stellen Sie den Wert bei GF Low auf weniger als 30 und bei GF High auf 70 ein.
  • Verwenden Sie, wenn möglich, Nitrox und stellen Sie Ihren Computer so ein bzw. verwenden Sie Ihre Tauchtabellen so, als würden Sie mit Luft tauchen.

Vor kurzem wurde mir von meinen Arzt ein Defibrillator implantiert. Wie stehen denn nun meine Chancen, dass ich wieder tauchen kann, wenn ich mich davon erholt habe? Mir wurde gesagt, er funktioniert auch als Schrittmacher.
Es wurde festgestellt, dass diese Implantate vor allem Patienten nützen, bei denen das Risiko sehr hoch ist, dass sie Herzkammerjagen, Herzkammerflimmern oder eine andere Herzrhythmusstörung entwickeln, die zu einem plötzlichen Herzstillstand führen kann. Die Schrittmacherfunktion erhöht die Herzfrequenz eines Patienten, wenn diese sich verlangsamt und ein ineffizientes Niveau erreicht. Sowohl mit als auch ohne Schrittmacherfunktion sind diese Geräte dazu gedacht, potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmstörungen zu behandeln.

Professionelle Tauchmediziner sind der Ansicht, dass Personen mit solchen Implantaten nicht tauchtauglich sind, da sie einem lebensbedrohenden Risiko ausgesetzt sind.

Die Geräte sollen zwar plötzliche Herzstillstände verhindern, das Herz selber ist möglicherweise aber generell in einem solch schlechten Zustand, dass nicht sicher getaucht werden kann. So entspannend das Tauchen auch ist - für das Herz bedeutet es doch zusätzliche Arbeit. Das Herz muss in der Lage sein, auf einen höheren Bedarf an körperlicher Aktivität effektiv zu reagieren, und zwar vor allen Dingen in Notsituationen.


Ein Herz, das anfällig für lebensbedrohliche Rhythmussstörungen ist, hat vermutlich Verletzungen von einer koronaren Herzkrankheit oder einer anderen Erkrankung davon getragen, die das Muskelgewebe des Herzens oder seine elektrischen Bahnen angegriffen hat. Hat der Kardiologe die sportlichen Aktivitäten des Patienten bereits eingeschränkt, dann sind diese Einschränkungen ein Hinweis darauf, dass Tauchen vermutlich ganz und gar nicht gut für ihn ist.


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